Gabriele Sturm

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Nahe Ferne

Die Inhalte zu meiner Arbeit entstehen aus meiner unmittelbaren Umgebung.
Ob nun eine Tomate und ihre Verpackung, eine (Hut-)Feder oder
Wetter/Klimaveränderungen impulsgebend sind – diese Artefakte führen mich
dazu ihren inhaltlichen und formalen Strukturen zu folgen - kulturellen,
ökonomischen, politischen, wissenschaftlichen, historische, geografischen
Überschneidungen bishin zum Ausgangspunkt.

Bei dieser Auseinandersetzung entsteht aus den bislang unsichtbaren
Vernetzungen eine Verbindung zwischen Mikro- und Makrobereich, zwischen
Bekannt und Unbekannt, zwischen historischer und gegenwärtiger Situation,
dem Nahem und dem Fernen.  

Die Recherchen aus den unterschiedlichsten Quellen kombiniere und ergänze
ich mit eigener Feldforschung - direkt vor Ort mit den Menschen und der
soziokulturellen Situation.

Das Abstrakte, die statistischen Zahlen und Informationen, verschiebe ich
auf eine anschauliche Ebene durch das eigene Erleben.

„So hat Gabriele Sturm beispielsweise die Diskrepanz zwischen der
unmittelbaren Verfügbarkeit von Waren ferner Herkunft und dem immensen
Aufwand ihrer Produktion und Anlieferung in ihrer Arbeit „wie weit ist
weit? der maßstab des eigenen erlebens“ thematisiert, indem sie den
Transport von Tomaten aus der südlichen Türkei nach Wien selbst performativ
begleitet, gleichzeitig kommuniziert und künstlerisch dokumentiert hat.
(...)

In den performativen Prozessen erschöpfen sich die Arbeiten jedoch nicht.
Sie bilden vielmehr das konzeptuelle Gerüst, aus dem heraus sie ein
Geflecht aus Collagen, Fotos, Bildern, Objekten, Installationen und
filmischen Arbeiten entwickelt. So gilt das Spiel der Verweise nicht nur
für die symbolischen Handlungen der Künstlerin, sondern ebenso für die
darauf basierenden und daran angelagerten Darstellungen in den
unterschiedlichen Medien.“  (zit. Rainer Fuchs, Kurator MUMOK Wien, 2010)

Gabriele Sturm